WIE WIRKT SICH DIE CORONA-KRISE AUF MEINE IMMOBILIE AUS?

Die Corona-Krise hat weitreichende wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Auswirkungen, die schon jetzt spürbar sind. Auch die Immobilienbranche und wir, als Immobilienbesitzer sind davon betroffen. Wie können wir uns gegen einen Verlust von Mieteinnahmen oder gar dem Verlust der eigenen Immobilie schützen?

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus

Vor wenigen Wochen hatte noch niemand damit gerechnet, dass ein Virus unser komplettes gesellschaftliches und soziales Leben auf den Kopf stellt.
Restaurants und Fitnessstudios sind geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Arbeitnehmer sind im Homeoffice oder in Kurzarbeit tätig. Überall wo Menschen miteinander in Kontakt kommen, haben wir mit Einschränkungen umzugehen. Das Virus soll sich so langsam wie möglich verbreiteten, so dass unser Gesundheitssystem darauf reagieren kann.

Auch wir als Immobilienbesitzer sind von der Corona-Krise betroffen. In diesem Beitrag möchte ich die Auswirkungen auf die Immobilienbranche aufzeigen. Genauer, wie sich die Krise auf Besitzer einer Gewerbeimmobilie, Eigenheimbesitzer und Vermieter auswirken kann.

  1. Besitzer einer Gewerbeimmobilie:

    Besonders Besitzer von Gewerbeimmobilien und Unternehmer sind von der aktuellen Krise stark betroffen. Sämtliche Gewerbe mit Publikumsverkehr haben geschlossen, es gibt nur wenige Ausnahmen. Die Unternehmen können keine Umsätze generieren und müssen entsprechen Mitarbeiter kündigen. Auch die Miete kann teilweise nicht mehr bezahlt werden. Unternehmen kommen immer mehr in Zahlungsschwierigkeiten.
    Gewerbeimmobilienbesitzer werden für die nächsten Monate keine Mietzahlungen erhalten und auch nach der Krise werden die Mietpreise voraussichtlich geringer ausfallen, als zuvor. Trotz staatlicher Maßnahmen werden sehr viele Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Dadurch werden Gewerbeimmobilien frei und der Preis entschiedet, welche Immobilie vermietet wird und welche im Leerstand bleibt.

  2. Eigenheimbesitzer:

    Wenn sich die Corona-Krise noch länger andauert und bewirkt, dass Unternehmen Insolvenz oder aber mindestens Kurzarbeit anmelden müssen, dann werden auch die Einkommen sehr stark sinken.
    Dies kann dazu führen, dass die Raten für den Haus-Kredit nicht mehr bezahlt werden können. Sollte dies über mehrere Monate der Fall sein, verlieren Menschen ihre Häuser.
    Besonders diejenigen, die ihre Eigenheime mit fast 100% finanziert haben, werden die Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen.
    Wahrscheinlich wurde eine maximal mögliche Rate vereinbart haben. Diese können die Kreditnehmer aber nur bei vollem Gehalt problemlos bezahlen – der Verlust des eigenen Hauses könnte hier die letzte Konsequenz sein.

    Durch den Verlust vieler Eigenheime, wird die Angebotsmenge der Häuser steigen und die Anzahl der Nachfragen durch die Krise sinken. Hierdurch werden die Preise für Einfamilienhäuser stark sinken und es werden kaum noch Häuser verkauft. 

  3. Vermieter von Wohnimmobilien:

    Bei Vermietern von Wohnimmobilien ist es derzeit so, dass der Staat das Aufkündigen eines Mieterverhältnisses auf Grund von nicht gezahlter Miete nicht zulässt.
    Für den Mieter ist das von Vorteil, für Vermieter kann dies jedoch negative Folgen haben.
    Zum einen, wenn der Kapitaldienst sehr hoch ist: bei 100% Finanzierung und sehr wenig Eigenkapital. Dann wird es für den Vermieter schon mal eng und Defizit muss aus eigener Tasche bezahlt werden.
    Die Hausbanken jedoch machen eine Stundung bis zu drei Monaten zulässig und gewähren hierdurch ein wenig Luft für die Zahlung der Finanzierung.
    Könnte man mit einem Ende der Krise in den nächsten drei Monaten zu rechnen, wäre das Problem mit der Stundung lösbar. Dauert die Krise aber länger an, fallen langfristig Mietzahlungen aus und es kommt eventuell doch zu einer Auflösung des Mietverhältnisses. Dadurch kann der Vermieter seinen eventuellen Kapitaldienst nicht mehr halten und es kommt früher oder später zur Zwangsversteigerung. 

Tipp: Sprechen Sie mit Ihren Mietern und bieten Sie ihnen eine Mietreduktion an, sollten sie sich in Kurzarbeit befinden oder durch die Krise den Job verloren haben. Vereinbaren Sie aber gleichzeitig, dass die Minderung der Miete nach einem Jahr, oder nach Wiederaufnahme des regulären Arbeitsverhältnisses, wieder aufgehoben. Gleichzeitig suchen Sie den Kontakt zu ihrer Hausbank und vereinbaren eine Senkung des Kapitaldienstes um 18 Monate. Dann haben Sie auch nach dem Jahr immer noch genug Zeit einen neuen Mieter zu finden.

Anhand dieser Beispiele ist zu erkennen, dass ein erhöhtes Risiko auf Grund der Krise auf Sie zukommen kann. 

Ich hoffe Ihnen hiermit bei Ihren Bedenken bezüglich der Corona-Krise und ihren Immobilien geholfen zu haben. Seien Sie vorbereitet, reden Sie mit Ihren Mietern und Ihren Banken, so dass Sie hinter ihren Mietern stehen können und die Banken eine Aussetzung der Tilgung möglich macht.
Sollten Sie noch Fragen zu Punkten in diesem Beitrag haben oder Sie möchten Ihre Immobilien verkaufen, dann können Sie mir gerne unter verkauf@suedimmo-Pfalz.de schreiben. 

Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit und bleiben Sie zu Hause.

Ihr Seyithan Erkan

Katrin Weiser